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    Ölkaraffe, HeilsteineÖlziehen
     

    Es gibt Belege über Entgiftungs- und Reinigungstherapien aus dem alten Ägypten weit vor Beginn unserer Zeitrechnung. Auch das Ölziehen ist keine Erfindung der Neuzeit. Es beruht auf einer jahrtausendalten Tradition. Das Besinnen auf natürliche Heilmethoden, hat das Ölziehen auch hierzulande aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt und wird u. a. in zahlreichen Kureinrichtungen als Therapie- und Präventionsmethode angeboten.

    Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunde, gilt wohl als älteste Heilkunde der Welt und wird auch als Mutter der Medizin bezeichnet. Sie ist die Basis vieler Heilsysteme. Ayurveda – das „Wissen vom (langen) Leben“ – hat ihren Ursprung etwa 3000 v. Chr. – anlehnend an dieses Wissen entwickelten sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und auch die Lehren der griechischen und römischen Antike, also die hippokratische Medizin. Eine optimale Heilkunde vereint Heilung und Prävention – idealerweise mit einfachen, erschwinglichen, jedem zugänglichen sowie natürlichen Mitteln und Methoden.   

    Meist entgiftet unser Körper selbstständig. Genialerweise hat uns die Natur mit körpereigenen Entgiftungsorganen ausgestattet – so entgiften wir über Leber, Nieren, Darm, Haut und über die Atmung. Nehmen wir aber zu viele Giftstoffe auf, sind verstärkt Umweltgiften ausgesetzt oder erfolgt die Entgiftung im reiferen Alter nicht mehr so effektiv wie in jungen Jahren, sind diese Entgiftungswege überlastet. Der Körper beginnt die Giftstoffe einzulagern. Auch hier versucht er uns weiter davor zu schützen und wählt „Lagerorte“, wo diese Giftstoffe erst einmal keinen Schaden machen können, z. B. im Bindegewebe, in den Fettzellen, aber auch in den Muskeln und in den Gelenken. Zeichen einer erhöhten Schadstoff- und Giftbelastung im Körper können dann beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronische Müdigkeit, geschwächtes Immunsystem, Verdauungsstörungen und nachlassende Leistungsfähigkeit sein. Daher nimmt die Entgiftung neben gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Stressmanagement einen großen Stellenwert in der Krankheitsprävention ein.

    Das Ölziehen, auch bekannt als „Gandusha", ist eine Praxis, die auf dem Wissen des Ayurveda basiert und sowohl vorbeugend als auch therapeutisch, besonders bei bereits manifestierten Krankheiten, eingesetzt wird. Es wird üblicherweise mit erwärmtem Sesamöl oder Ghee (Butterschmalz, geklärte Butter) durchgeführt. Alternativ können auch hochwertige, kaltgepresste pflanzliche Öle verwendet werden.

    Die Anwendung des Ölziehens erfolgt idealerweise früh am Morgen vor dem ersten Schluck Wasser oder Kaffee und vor dem Frühstück. Durch Bewegen des Öls im Mund verbindet es mit dem Speichel, bindet fett- und wasserlösliche Giftstoffe, die sich in der nächtlichen Regenerationsphase u. a. auch in der Mundschleimhaut angesammelt haben, und wird milchig weiß oder hellgelb. Die Praxis des Ölziehens regt zudem die Durchblutung im Mundraum an, ebenso werden die Speicheldrüsen aktiviert und Enzyme freigesetzt, die auch die Funktionen der Organe und Gewebe aktivieren und somit auch dort die Entgiftung anregen. Man spricht von einer Sogwirkung, die in Gang gesetzt wird. Diese Sogwirkung kann auch den Tränenfluss und das Spülen von Tränenkanälen unterstützen, was zum Tränen der Augen oder zum Laufen der Nase führen kann. Dies ist ein natürlicher Teil des Reinigungsprozesses und kann als Zeichen dafür betrachtet werden, dass das Ölziehen effektiv ist und den Körper bei der Entgiftung unterstützt.

    Anwendung des Ölziehens (Gandusha):

    Nimm einen Esslöffel des (warmen) Öls in den Mund und halte es dort für eine bestimmte Zeit. Die empfohlene Dauer für Gandusha beträgt normalerweise etwa 5 bis 15 Minuten, kann aber je nach persönlichen Vorlieben und Erfahrungen variieren. Bewege das Öl sanft durch deinen Mundraum, ohne es zu schlucken. Ziehe es zwischen den Zähnen hin und her, bewege es um die Zunge und durch die Wangen. Dies ermöglicht es dem Öl in Kontakt mit den Zähnen, dem Zahnfleisch und der Mundschleimhaut zu kommen, um seine reinigenden und pflegenden Wirkungen zu entfalten. Nach der empfohlenen Zeit spuckst Du das Öl aus. Spüle deinen Mund anschließend gründlich mit warmem Wasser und dann putze deine Zähne wie gewohnt, um eventuelle verbliebene Ölreste zu entfernen.

    Eine regelmäßige Anwendung des Ölziehens, vorzugsweise täglich, wird empfohlen, insbesondere für mindestens sechs Wochen im Frühjahr und im Herbst. Wie bei vielen naturheilkundlichen Heilverfahren kann es auch hier zu Erstverschlimmerungen kommen, z. B. Zunahme von Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden, Lymphknotenschwellung, Verdauungsstörungen wie Verstopfung oder Durchfall, aber auch leichte Grippesymptome können sich einstellen. Wie in der Homöopathie ist dies auch hier ein gutes Zeichen, welches Dir zeigt, dass der Körper mit der Entgiftung begonnen hat.

    Ergänzend zur Ölziehpraxis ist eine basenreiche Ernährung im Verhältnis von 2:1, ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Kräutertees, ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Vitalstoffe, regelmäßige Bewegung und Stressreduktion empfehlenswert.

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